Berichte von 12/2019

Moi moi, Suomi, du warst so wunderbar

09Dez2019

Ach Suomi, die Zeit mit dir ist sooo schnell vergangen... Aber bekanntlich hat ja Alles ein Ende und so ging für Marvolo und mich am 9.Dezember die Zeit im schönen und mittlerweile immer dunkleren Finnland zu Ende. 

Nachdem wir am Wochenende noch ein letztes Mal bei Anni zum Essen eingeladen und das restliche Wochenende mit Koffer und Taschen packen beschäftigt waren, stand auf dem Kalender dann schon urplözlich Montag und wir sollten um 20.50 Uhr mit der Fähre von Turku nach Stockholm verfrachtet werden. Da unser Mietvertrag besagte, dass die Wohnung im blitzeblank geputzten Zustand hinterlassen werden muss, kann man sich denken, wie wir die letzten Stunden in Yrttikatu verbracht haben. Richtig, mit Schaufel und Besen, Mopp und Lappen in den Händen. Ach und natürlich mit Gepäck in Allegra verstauen - was nicht das leichteste Unterfangen war, da wir und damit meine ich vor allem mich selbst, nicht wirklich unausgestattet nach Finnland kam und mich mit noch viel mehr Dingen auf den Heimweg machte. 7 Ein- und Ausräumungsaktionen später, war Allegra dann voll bis unters Dach, die Wohnung picobello sauber und wir saßen noch ein letztes Mal in der Küche und es gab eine deliziöses Resteessen-Dinner. Soo und dann war es auch schon soweit und wir schlossen die Türen ein letztes Mal hinter uns, warfen die Schlüssel im Immobilienbüro ein und waren wenige Minuten später auf der Autobahn Richtung Turku unterwegs.

Aber genug Tages- und Reisebericht an dieser Stelle und los geht's mit meiner Oscarverleihungs-würdigen Rede, die nun zu Tränen rühren soll: 

Suomi, du warst wirklich ganz wunderbar. Auch wenn das Auslandssemester nicht immer ganz Rund lief und so seine organisatorischen und administrativen Schwierigkeiten bereit hielt, möchte ich die ganzen Erfahrungen und die Zeit, die ich dort erleben durfte nicht missen! Die Städtreisen und Ausflüge, die Ausblicke und Landschaften, die Menschen, neuen Freunde und das Sushirestaurants, die Blitzeinkäufe und die Serienmarathons, die Spieleabende und Hanna-Marikas Finnischkurs und noch so viel mehr, waren für 5 Monate nicht wegzudenken und haben mein Leben sehr bereichert, wofür ich wirklich unfassbar dankbar bin! Lappland hat mir gezeigt, was Winter eigentlich wirklich ist, die Finnen, wie man mit möglichst wenig Worten das Leben bestreitet, Yrttikatu, wie Wohnungen in den 1970ern wirklich aussahen und die Flughafenmitarbeiterin in Helsinki lehrte mir, dass man früher als 15 Minuten am Gate sein sollte.

Wir haben viel gesehen, viel erlebt, viel geredet, noch mehr gelacht und eine unvergessliche Zeit gemeinsam verbracht. Finnland war ganz wunderbar und wird immer einen special place in my heart haben. m´Mir bleibt noch zu sagen: I'll be back und freue mich jetzt schon darauf!

Sivu, Viivi, Clémence, ich selbst, Marvolo (und Anni, die Fotografin)

An dieser Stelle darf natürlich eine ausgiebige Bedankung unseres Besuchs nicht fehlen. Allen voran meine liebe Familie, die so weit gefahren ist, um sich ein Bild zu machen, wo ich mich denn so rumtreibe. Danke, dass ihr den weiten Weg auf euch genommen habt und Danke für die beautiful Woche im Haus am See. ♥️ Dann kommt natürlich gleich auch meine Schwester an die Reihe, die sogar noch eine Woche länger geblieben ist und mir (wie immer) 7 Tage lang die allergrößte Freude überhaupt bereitet hat, weil sie einfach toll ist. ♥️ Weiter geht es mit den Aneddes, aka Dania & Dustin, die extra angeflogen kamen, sich im Museum mit uns in die wildesten Kostüme geworfen haben und immer für Food zu begeistern waren - Danke & schön, dass ihr alle da wart ♥️

Und das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss:

Mein allerliebster Marvolo, ich bin sooo froh, dass wir das finnische Leben und die ganze Reise gemeinsam erlebt und gemeistert haben. Ich werde unsere Roadtrips, Shoppingtouren und die gelegentlichen bis ständigen Serienmarathons in der Küche wirklich vermissen, würde dir weiterhin all meine Sauna-Slots geben, werde deine morgentlichen musikalischen Weckgrüße mit Avril, Michelle, Selena, Camila und Konsorten noch lange in Erinnerung behalten und die Stolpereien über das pinke, meterlange LAN-Kabel, das so wunderschön dekorativ Yrttikatu schmückte, ewig missen. Thank you very much, Menino, for all the gorgeous and hilarious times we had together! Ich stelle hier ganz offiziell meinen Antrag auf eine Friendship-Verlängerung auf Lebenszeit und you can't really say no. Ich freu mich auf noch viele weitere Reisen und Trips mit Dir, auf viele weitere Assi-TV-Shows und hochrangiges Fernsehen, auf incomparable Playlists and your gogeina presence. Thank you, Kiitos und Gracias por your soul and amistad 💘

Von Sonnen auf Prüfungsblättern und Abschiednehmen

04Dez2019

Die letzte Woche in unserer finnischen Heimat auf Zeit war jetzt also angebrochen. Und die raste auch nur so an uns vorbei! Kaum waren wir aus dem ewigen Winter in Lappland zurück im ebenfalls verschneiten Tampere, stand für uns Lernen auf dem Programm. Schließlich wollten wir am Mittwoch bei der Finnisch-Prüfung glänzen können ... und drei Mal schlafen später standen wir auch pünktlichst vorm Prüfungsraum und waren gewappnet - zumindest hofften wir das - für das Vokabelabenteuer von Hanna-Marika, unserer Finnisch-Dozentin. 

Obwohl wir theoretisch 2 Stunden Zeit gehabt hätten, um uns den 5 Seiten zu widmen, war der gesamte Kurs nach etwa 20 Minuten fertig und alle bereit zur Abgabe. Die Prüfung war wikrlich sehr studentenfreundlich, es gab keine gemeinen Fallen oder schwierige Aufgaben, aber dafür viele, selbst-gezeichnete Sonnen mit Gesichtern auf den einzelnen Blättern, sozusagen das Markenzeichen von Hanna-Marika. Darauf folgte dann noch die Hörverstehensprüfung, die im Endeffekt nach 7 Minuten auch wieder vorbei war und zugegebenermaßen sehr einfach war. Kleiner Spoiler: Wir beide haben die Prüfung mit einer 5 bestanden. Doch bevor die Beileidsbekundungen losgehen und sich gesorgt wird um unsere akademische Laufbahn, sei so viel verraten: In Finnland gehen die Noten von 0-5, wobei 5 die Bestnote ist. Puh, nochmal Glück gehabt! Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass sich das Lernen gelohnt hat und dass Hanna-Marika es so gut mit uns meinte.

Am Donnerstag ging es mit Sophie, Viivi, Anni und Clémence zum Weihnachtsmarkt Tampere - so als kleines Abschiedstreffen sozusagen. Dort war es auch ganz schön und wir setzten uns in das große Zelt und tranken Glögi, was ein finnische Interpretation von Kinderpunsch ist. Ein paar Stunden später verabschiedete sich Sophie von uns, wir begleiteten Anni zum Bahnhof, da sie nach Hause fuhr und vereinbarten noch ein allerletztes Treffen bei Anni, die am Sonntag wieder zurückkam und uns verköstigen würde, aber dazu gleich mehr. 

Weihnachtsmarkt Tampere

Die nächsten Tage verbrachten wir dann damit die ganzen Sachen zusammenzupacken, die Koffer auf ihre Fassungskapazitäten zu testen, den Kühlschrank und die Regale zu leeren (da waren ein paar sehr kühne Essenskombinationen dabei...), die Wohnung zu putzen und noch ein letztes Mal den Waschkeller aufzusuchen. Mit anderen Worten: uns wurde wieder mal klar, dass der Song "das bisschen Haushalt" wirklich verlogen ist. 

Sonntag war es dann soweit und Anni bat zu Tisch! Sie bereitete ein typisch finnisches Weihnachtsdinner, was aus Zwiebelfleisch, Kartoffelpüree, Steckrübenauflauf und Karotten-Reis-Pfanne bestand und ganz gut schmeckte! Zur Nachspeise gab es dann noch französischen Schokoladenkuchen von Clémence , der soooo gut war!!!  Wie so oft mündete das Essen in einen Spieleabend, der wirklich lustig war und unsere gemeinsame Zeit in Tampere zu einem sehr ausgelassenen, schönen Ende krönte. Natürlich waren wir etwas traurig, dass es der letzte gemeinsame Abend war, aber wir waren alle so froh, dass wir uns kennengelernt haben, die letzten Monate miteinander verbrachten und internationale Freundschaften schließen konnten. Kiitos dafür und ich hoffe auf ein Wiedersehen!

Food-FriendsPoser