Von Sonnen auf Prüfungsblättern und Abschiednehmen

04Dez2019

Die letzte Woche in unserer finnischen Heimat auf Zeit war jetzt also angebrochen. Und die raste auch nur so an uns vorbei! Kaum waren wir aus dem ewigen Winter in Lappland zurück im ebenfalls verschneiten Tampere, stand für uns Lernen auf dem Programm. Schließlich wollten wir am Mittwoch bei der Finnisch-Prüfung glänzen können ... und drei Mal schlafen später standen wir auch pünktlichst vorm Prüfungsraum und waren gewappnet - zumindest hofften wir das - für das Vokabelabenteuer von Hanna-Marika, unserer Finnisch-Dozentin. 

Obwohl wir theoretisch 2 Stunden Zeit gehabt hätten, um uns den 5 Seiten zu widmen, war der gesamte Kurs nach etwa 20 Minuten fertig und alle bereit zur Abgabe. Die Prüfung war wikrlich sehr studentenfreundlich, es gab keine gemeinen Fallen oder schwierige Aufgaben, aber dafür viele, selbst-gezeichnete Sonnen mit Gesichtern auf den einzelnen Blättern, sozusagen das Markenzeichen von Hanna-Marika. Darauf folgte dann noch die Hörverstehensprüfung, die im Endeffekt nach 7 Minuten auch wieder vorbei war und zugegebenermaßen sehr einfach war. Kleiner Spoiler: Wir beide haben die Prüfung mit einer 5 bestanden. Doch bevor die Beileidsbekundungen losgehen und sich gesorgt wird um unsere akademische Laufbahn, sei so viel verraten: In Finnland gehen die Noten von 0-5, wobei 5 die Bestnote ist. Puh, nochmal Glück gehabt! Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass sich das Lernen gelohnt hat und dass Hanna-Marika es so gut mit uns meinte.

Am Donnerstag ging es mit Sophie, Viivi, Anni und Clémence zum Weihnachtsmarkt Tampere - so als kleines Abschiedstreffen sozusagen. Dort war es auch ganz schön und wir setzten uns in das große Zelt und tranken Glögi, was ein finnische Interpretation von Kinderpunsch ist. Ein paar Stunden später verabschiedete sich Sophie von uns, wir begleiteten Anni zum Bahnhof, da sie nach Hause fuhr und vereinbarten noch ein allerletztes Treffen bei Anni, die am Sonntag wieder zurückkam und uns verköstigen würde, aber dazu gleich mehr. 

Weihnachtsmarkt Tampere

Die nächsten Tage verbrachten wir dann damit die ganzen Sachen zusammenzupacken, die Koffer auf ihre Fassungskapazitäten zu testen, den Kühlschrank und die Regale zu leeren (da waren ein paar sehr kühne Essenskombinationen dabei...), die Wohnung zu putzen und noch ein letztes Mal den Waschkeller aufzusuchen. Mit anderen Worten: uns wurde wieder mal klar, dass der Song "das bisschen Haushalt" wirklich verlogen ist. 

Sonntag war es dann soweit und Anni bat zu Tisch! Sie bereitete ein typisch finnisches Weihnachtsdinner, was aus Zwiebelfleisch, Kartoffelpüree, Steckrübenauflauf und Karotten-Reis-Pfanne bestand und ganz gut schmeckte! Zur Nachspeise gab es dann noch französischen Schokoladenkuchen von Clémence , der soooo gut war!!!  Wie so oft mündete das Essen in einen Spieleabend, der wirklich lustig war und unsere gemeinsame Zeit in Tampere zu einem sehr ausgelassenen, schönen Ende krönte. Natürlich waren wir etwas traurig, dass es der letzte gemeinsame Abend war, aber wir waren alle so froh, dass wir uns kennengelernt haben, die letzten Monate miteinander verbrachten und internationale Freundschaften schließen konnten. Kiitos dafür und ich hoffe auf ein Wiedersehen!

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