3. Halt: Masuren (Nikolaiken & Lomza)

10Aug2019

Ach, was sind die Masuren doch schön. Schön ruhig, schön unberührt und schön grün. 

Aber mal im ernst, ich habe mir zuvor bereits sagen lassen, dass diese Region im ehemaligen Ostpreußen mit der masurischen Seenplatte besonders schöne Naturlandschaften und Wälder zu bieten hat und sehr schön sein soll. Und was soll ich sagen, man hat mich nicht angelogen, es sind wirklich viele weitläufige, naturbelassene und wilde Wälder und Wiesen zu betrachten, die Orte auf dem Weg wirkten sehr verschlafen und längst nicht mehr so modern oder urban wie etwa Danzig. 

Als Zwischenhalt wählten wir den Ferienort Nikolaiken oder Mikolajki, um auch mal an einem der Seen entlang laufen zu können. Die Stadt war zwar nicht sonderlich groß, allerdings versammelten sich dort alle freihabenden Polen und Reisegruppen, die Bootstouren und Restaurantgänge im Sinn hatten. Wir waren dort nur für knapp 2 Stunden und sind am See entlang die Touristenstände und Essenstraße entlang gelaufen, was eine gelungene Abwechslung zu Wald, Natur und noch mehr Wald war. 

Wieder zurück im Auto ging es dann über Landstraßen, Dorfwege und letzten Endes dann über die Autobahn nach Lomza, einer sehr kleinen Stadt, die wir allerdings nicht weiter erkundeten, da es schon abends war und wir absolut auf unser Abendessen und dessen Beschaffung fokussiert waren. 

In Lomza selbst hatten wir uns ein kleiner, schmuckes Apartment ausgesucht, welches wir zum Abwechslung auch mal direkt fanden und nach kurzer Verwirrung, wo denn der Eingang genau war, sollten wir nur noch auf die Dame mit dem Schlüssel warten. Und die erschien auch kurz darauf in einem T-Shirt mit der Aufschrift: Goodbye forever - interessante Wahl für den ersten Eindruck und hoffentlich kein Omen für unseren Aufenthalt. Auf jeden Fall sprach besagte Schlüsselwächterin namens Barbara ausschließlich Polnisch und war der festen Überzeugung, dass wenn sie sich langsam und deutlich artikulierte, wir sie doch wunderbar verstehen müssten - kurzer Spoiler: war nicht der Fall. War aber ein nettes Gespräch mit Händen und Füßen, das letztlich im gebuchten Apartment endete; Ziel erreicht. Nach einem kurzen Shoppingtrip in den örtlichen Lidl, gab es dann ein ausgiebiges Dinner und eine ausgiebige Netflixsession. Wir waren selbst überrascht, was man mit einem Wasserkocher und einem kleinen Kühlschrank alles zaubern kann.* 

So entspannt wie der Abend endete, ging auch der nächste Morgen los. Nach dem Frühstück schwangen wir unsere Figuren wieder ins Auto und waren daran die polnische Landesgrenze zu überqueren und den ersten Baltikumsstaat, Litauen, zu beehren. 

Allgemeines Fazit zu Polen: Ich hatte es vor der kleinen Reise definitiv unterschätzt und mir viel osteuropäischer vorgestellt. Für mich ist und bleibt Danzig der Favorit, wenn auch alle anderen Orte absolut ihren Reiz hatten und zumindest mein Bild von Polen durchweg positiv verstärkt haben. Die Masuren erinnern hier und da an den Bayerischen Wald, weshalb ich der Meinung bin, dass die Region ideal ist für Wanderurlaube oder Ausflüge in die wilde Natur. Wer die Gelegenheit hat oder sich in der Nähe unseres Nachbarlandes befindet, sollte unbedingt einen genaueren Blick darauf werfen und sich von den schönen Städten und vielen Wäldern überraschen lassen! 

*So viel sei Verraten: im Baltikum sind wir dann förmlich zu Höchstformen aufgestiegen, was Essenszubereitung mit ausschließlich einem Wasserkocher angeht.... Fortsetzung folgt, nach nur einem Spot geht's weiter.