Von zwei Studenten, die nicht studieren durften.

01Sept2019

Dies ist die Geschichte zweier Studenten, nennen wir sie M. und A.*, die sich erhofften im fernen Finnland an der Universität von und zu Tampere studieren zu dürfen. Doch sie hatten nicht mit den bürokratischen und universitären Steinen gerechnet, die man ihnen während ihres Vorhaben in den Weg legte. So blätterten sie noch zuhause durch das gar endlose Kursprogramm der Hochschule und erwählten einige Kurse, die ihre Sinne erleuchten und ihre Köpfe füllen würden. Ha - doch nach ihrer Ankunft strich die Universität all jene Kurse für Lernwillige aus aller Herren Länder und so mussten sich M. und A. losreißen von ihren Vorhaben und einen alternativen Plan aushecken, wie sie doch noch ihre so sehnlichst erwünschten Wissenserweiterungsunterfangen in die Tat umsetzen konnten. Doch es ward schwierig und die Wartelisten lang. Dozenten verständnislos und unwillig. Motivation schwindend und das Erasmusprogramm an seinen Grenzen. Doch aufgeben kam nicht in Frage, so wurden die Kursprogramme erneut durchblättert, rückwärts und vorwärts geplant und überlegt bis die Köpfe rauchten. Und siehe da, ein Ausweg ward entdeckt. Hatten M. und A. doch noch die Möglichkeit am städtischen Bildungsinstitut zwei Stühle anzuwärmen und mit gespitzten Ohren den Worten der mehrwissenden Lehrkörper zu lauschen? Durften sie tatsächlich Studenten sein, so wie es ursprünglich intendiert war? Die Antwort war ja, ja sie konnten Plätze in nunmehr sage und schreibe 3 Kursen ergattern und ja, das ist redlich wenig Präsenzzeit in der Universität, aber zugleich ein großen JA, beide haben ein 5 Tage-Wochenden und damit ein Maß an Freizeit, dass ihnen nach Jahren völlig fremd war. Und so waren beide glücklich, dass sie nun doch ihren geplanten Auftrag als Erasmusstudenten gerecht werden dürfen und die Hallen und Säle der Uni Tampere auch von innen bewundern können und damit an zwei Tagen der Woche auch ein geregelten Tagesablauf haben. Und wenn sie nicht in der Uni sind, dann sind sie wohl zuhause. 

 

- Wir haben uns die Kursplanung und Stundenplangestaltung (um ehrlich zu sein) wesentlich unkomplizierter vorgestellt und waren offenbar zu optimistisch, dass wir unserer gewünschten Kurse und Seminare auch tatsächlich belegen dürften. Nach ungewöhnlich langen Auswahlverfahren und Wartezeiten, hat man uns es jedoch nun gestattet in zwei englischen Vorlesungen zu sitzen und einen Finnish Survival Kurs zu belegen, der den meinigen Finnischwortschatz, der rund 5 Worte umfasst, hoffentlich wesentlich erweitern wird. Und damit Kiitos Yliopisto Tampere, du hast es uns etwas schwer gemacht, uns auch wie waschechte Studenten zu fühlen - aber keine Sorge, wir finden dich trotzdem toll. 

 

 

*Aus Datenschutzgründen wird auf die Angabe der vollständigen Namen der Personen verzichtet. Die Personen und die Handlung des Films sind leider nicht frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden Personen pder Berühmtheiten wären rein zufällig.